Hamlet – von 16.7. – 29.8. im Wiener Lustspielhaus Am Hof

hamletShakespeare oder nicht? Keine Frage: Der englische Dramatiker ist im Wiener Lustspielhaus mit seinen Stücken vom Sommernachtstraum bis Othello zum meistgespielten Dichter avanciert. Und so folgt dieses Jahr: Hamlet. Abermals sehr frei bearbeitet vom heimischen Kult-Autor Franzobel als bodenständige Posse in Nestroy’scher Manier. Aus dem Dänen-Prinzen Hamlet wird Herbert Auer-Weißblech-Most, Spross einer Kunsthändlerin. Ab 16. Juli ist dieser, dargestellt von Robert Finster, im burlesken Sommertheater Am Hof mit einer durch und durch verlotterten Gesellschaft konfrontiert. Seine Mutter (Sylvia Haider) hat den reichen Onkel (Christian Futterknecht) geheiratet. Geschäftspartner Polonius Pimpfelhuber (Peter Streimelweger) ist ein Intrigant. Die Gehilfen Güldenstern und Rosenkranz (in Personal-Union Fridolin Meinl) schauen nur auf ihren Vorteil. Als dann noch der Geist des ermordeten Vaters (Peter Lodynski) erscheint, nimmt die Tragödie turbulent amüsant ihren Lauf. Denn nur Ophelia (Carola Pojer) erkennt: „Alle wahnsinnig.“

Weltliteratur als Volksstück
„Genau genommen passt Shakespeare viel besser zu uns als ins Burgtheater.“ Meint Lustspielhaus-Impresario Adi Hirschal launig. Er agiert heuer wieder als Regisseur und obendrein als Professor. Im März wurde er von der Republik Österreich mit diesem Berufstitel geehrt. Seine Begründung, warum er bereits zum sechsten Mal einen Shakespeare-Stoff für sein Haus ausgewählt hat – „Der Dramatiker, Lyriker und Schauspieler Shakespeare, der über das Bildungsbürgertum in den Literaten-Himmel aufgestiegen ist, schrieb und spielte ursprünglich für das Volk. Wir bringen Shakespeare daher gewissermaßen wieder zu seinen Wurzeln zurück.“

Gastprogramme wienerisch
Herzhaft der Wiener Seele auf den Mund geschaut wird auch in den Gastprogrammen. Zwei Tage nach der Hamlet-Premiere tritt am 18. Juli unter der Ägide der österreichischen Poetry-Slam-Ikonen Mieze Medusa und Markus Köhle die Elite der deutschsprachigen Bühnenpoesie wortgewandt zum Wettstreit an. Am 25. Juli heben Erika Pluhar und Adi Hirschal singend und rezitierend Schätze an Lebenserfahrungen. Mit Wolfgang Böck als Partner intoniert Adi Hirschal am 29. Juli Strizzilieder. Am 1. August gibt Heinz Marecek das Motto aus – Das ist ein Theater! Am 8. August dudelt Christina Zurbrügg in einer Hommage an den wienerischen Jodler und seine Proponentin Trude Mally mit Band zeitgenössisch durch alle Höhen und Tiefen. Am 15. August karikieren Seiler und Speer den Alltag. Am 22. August philosophiert Adi Hirschal als Caveman über die Beziehung Mann und Frau. Am 28. August bricht mit dem Sommer-Schluss-Konzert – Adi Hirschal und Samtorchester – das Finale an.

Hamlet gastiert bis 29. August im Wiener Lustspielhaus Am Hof in der Innenstadt.
Beginn ist jeweils 20 Uhr. Die Karten kosten zwischen 10 und 37 €.

Reservierungen bei Wien-Ticket – 01 588 85 oder www.wien-ticket.at –, weiters bei Ö-Ticket – 01 96 0 96 oder www.oeticket.com –, in allen Filialen der Raiffeisenbank Wien und Niederösterreich sowie unter www.wienerlustspielhaus.at