Die Wickinger auf der Schallaburg – vom 28. März bis 8. November 2015

wickingerDie Wikinger faszinieren. Wenn wir an sie denken, tauchen Stimmungen und Bilder auf, die von Literatur und Kunst, von liebevoll gezeichnetem Kinderfernsehen oder gründlich recherchierten Historienserien gefärbt sind. Doch es gibt noch viel mehr zu erfahren über diese Menschen, die sich vor Hunderten von Jahren im Norden auf Reisen begaben und – möglicherweise zu Recht – nicht immer gastfreundlich empfangen wurden. Die große Faszination mag auch eben daran liegen: dass wir noch immer vieles über sie lernen können.

In Kooperation mit dem Swedish History Museum und Museumspartner Innsbruck und dem Lokschuppen Rosenheim dokumentiert die Schallaburg von 28. März bis 8. November 2015 aktuelle Erkenntnisse und den zeitgemäßen Blick der Wissenschaft auf die Wikinger – jenseits der Klischees und Stereotype. Denn in den letzten Jahrzehnten haben archäologische und historische Forschungen die Vorstellungen, die wir von der Epoche zwischen ca. 750 und 1100 n. Chr. in Skandinavien haben, erheblich verändert. Als internationales Ausstellungszentrum zeigt die Schallaburg dabei mit über 500 Exponaten die bisher umfassendste Wikinger-Ausstellung in Österreich und beweist, dass die wahre Geschichte der skandinavischen Völker im Frühmittelalter noch spannender ist als sämtliche Mythen, die sich um sie ranken.

Die so genannten „Wikinger“ nannten sich selbst gar nicht so. Auf „viking“ zu gehen bedeutete, eine weite Schiffreise, einen Plünderungszug oder eine Handelsfahrt zu unternehmen. Auch Frauen und Kinder nahmen an diesen Reisen teil. Und ihre gehörnten Helme Hörner sind vermutlich eine Erfindung, die auf Richard Wagners Oper „Ring des Nibelungen“ zurückgeht. Archäologisch konnten sie nie nachgewiesen werden.

Wie aber lebten die Skandinavier tatsächlich? Wie sah ihr Alltag aus? Wie vereinbarten die Menschen ihre traditionelle Götterwelt mit der neuen Religion, dem Christentum? Was ist die Botschaft der geheimnisvollen Runensteine?

Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aus aktuellen archäologischen Grabungen beleuchtet die Ausstellung „WIKINGER!“ Themen wie die geographische Verbreitung der Wikinger, das Ein Helm, ein Bart – ein Wikinger? Wer oder was bestimmt unsere Zugehörigkeit? Was sagt am meisten über mich oder andere aus? Reisepass, Facebook oder Kundenkarten? Der „TREFFPUNKT ICH UND WIR“ stellt ausgehend von archäologischen Funden die passende Frage, wer wir eigentlich sind. Was sagen die archäologischen Funde über das Skandinavien des Frühmittelalters aus? Was werden andere Menschen über uns denken, wenn wir unsere Alltagsgestände in eine Zeitkapsel stecken, die im Jahr 3015 ausgegraben wird?Familienleben, ihre Siedlungen, Leben und Tod, kultische Bräuche sowie die berühmten Eroberungs- und Handelsfahrten des nordischen Volkes. Damit entsteht für BesucherInnen aller Altersgruppen ein lebendiges und vor allem aktuelles Bild der Wikinger. Die Suche nach der wahren Geschichte der so genannten „Wikinger“ wird gleichzeitig auch zur Suche nach der eigenen Identität.

Die innovative Ausstellungsgestaltung macht diesen spannenden Teil nordeuropäischer Geschichte zu einer Erlebniswelt mit Tiefgang. Start ist am Parkplatz mit Fragestellungen rund um die Ausstellung, die zum „TREFFPUNKT ICH UND WIR“ führen. Für den Rundgang durch die Ausstellung haben zunder zwo eine eigene Navigationskarte erstellt, die auf unterschiedlichen Routen Funde, Forschungsergebnisse, Überlieferungen und Wikinger-Bilder von heute anschaulich verknüpft. Ein Landungssteg führt durch den ersten Raum der Ausstellung hin zu einer Steuerpinne, an der sich die BesucherInnen durch das Frühmittelalter navigieren können.

Vorbei an Rekonstruktionen wikingerzeitlicher Gewänder geht es durch ein Wikinger-Haus zu einem Geisterschiff, von dem das übrig ist, was archäologische Funde üblicherweise freigeben: Es besteht ausschließlich aus Nieten. Anspruchsvoll präsentiert wird die Handwerkskunst der Wikinger, ein eigenes Mythenkino bietet die Möglichkeit, Mythen der Wikinger sowohl visuell als auch akustisch wahrzunehmen.

ÖFFNUNGSZEITEN 2015:

28. März bis 8. November 2015
Montag bis Freitag: 9 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage: 9 bis 18 Uhr
Kassaschluss jeweils 1 Stunde vorher

KONTAKT
A-3382 Schallaburg 1
Tel: +43 2754 6317-0
office@schallaburg.at

www.schallaburg.at